Ernst Wilhelm Otto DIETRICH, Dr. phil., Gymnasiallehrer, Professor
Otto DIETRICH wurde am 15. Dezember 1856 in Berlin geboren und am 11. Januar 1857 in der Garnisonkirche in Berlin getauft. Überliefert wurde, dass er als Kind "mit dem Kaiser gespielt" habe, also wohl dem späteren Kaiser Wilhelm II (geb. 1859). 1875 legte Otto das Abitur am Königlichen Französischen Gymnasium in Berlin (Collège Royal Français) ab und studierte Philologie in Berlin bis 1879, der Abschluss wurde mit "rite" (genügend) bewertet. 1881 promovierte er an der philosophischen Fakultät der Universität Erlangen, die noch vorhandenen Unterlagen darüber sind als PDF-Datei (Achtung: längere Ladezeit!)zusammengestellt. Nach seiner ersten Prüfung für das Lehramt am 21. November 1880 trat er Ostern 1881 das Probejahr an der Ritterakademie in Brandenburg/Havel an, wurde dort Hilfslehrer und bekam Ostern 1882 seine erste feste Anstellung als Gymnasiallehrer am Kaiserin-Augusta-Gymnasium zu Charlottenburg. Ab Ostern 1885 war er Oberlehrer am Französischen Gymnasium zu Berlin, 1900 bekam er die Charakterisierung als Professor, und im gleichen Jahr wurde ihm der Rang der Räte IV. Klasse verliehen. Seine Militärpflicht hatte er - ohne Beförderung und ohne Teilnahme an Feldzügen - von 1876 bis 1877 als Einjährig-Freiwilliger in Berlin abgeleistet. Später wurde er - als er dort ansässig war, also nach 1895 (Umzug als Eigentümer in das Haus Steinmetzstraße 23 in Groß-Lichterfelde) Gemeindevertreter für Groß-Lichterfelde. 1916 wurde das Haus verkauft an den Architekten DEHUS, und die Familie wohnte in Berlin-Tempelhof, Hohenzollernkorso 12 III. Am 27. September 1884 hatte er sich in Steglitz bei Berlin (kirchliche Trauung in der Matthäus-Kirche in Steglitz am 28. September 1884) mit Emilie Marie Catharina METZ (13.9.1865, Berlin - 14.11.1944, Wittstock/Dosse) verheiratet, aus der Ehe stammen drei Kinder:
Prof. Dr. Otto DIETRICH 1906
Otto DIETRICH starb am 18. September 1921 in Berlin-Tempelhof an den Folgen eines Nierenabszesses in seiner Wohnung und wurde auf dem Friedhof vor dem Halleschen Tor (Friedhof der Jerusalemer und Neuen Kirche) in Berlin begraben; die Grabstelle war wenige Monate zuvor erworben worden, als Ernst GOTTSCHEWSKI, sein Schwiegersohn, dort beerdigt wurde; seitdem wird der Platz als Familiengrabstelle benutzt. Catharina DIETRICH geb. METZ lebte bis 1924 in der ehemals gemeinsamen Wohnung am Hohenzollernkorso, dann am Schulenburgring 126, war im zweiten Weltkrieg aus Berlin evakuiert worden und starb am 14. November 1944 im Wittstock/Dosse im Krankenhaus an den Folgen eines Oberschenkelhalsbruches, also wohl an einer Embolie; die Urne mit ihren sterblichen Überresten wurde am 15. Dezember 1944 auf dem Friedhof vor dem Halleschen Tor in Berlin beigesetzt. Vorher hatte sie in verschiedenen Fassungen Testamente erstellt, deren Abschriften als PDF-Datei vorliegen.
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Otto und Catharina DIETRICH 1886
Catharina METZ vor der Heirat
Catharina DIETRICH, "Amama", ca. 1940 |