Johann Gottlob HAMMER,
Fasanenjäger, später Förster

Johann Gottlob HAMMER, geb. am 10. März 1748 in Merseburg als jüngster Sohn seiner Eltern, kam nach dem Tod seines Vaters 1759 wohl zu seinem ältesten Bruder Karl Gottfried HAMMER nach Köthen und wuchs dort auf. Vielleicht war er durch die Begegnung mit Friedrich dem Großen im Vaterhaus (1757) motiviert, nach Preußen zu gehen. Am 16. Dezember 1773 erfolgte seine Vereidigung als "Prinzlich Markgräflicher Fasanenjäger für Montpläsir bei Schwedt"; 1778 war er Markgräflicher Fasanenjäger in Monplaisir bei Schwedt, dann 1789 nach dem Tod des letzten Markgrafen (1783) Forstbediensteter.

 

Später wurde er königlicher Oberförster in Darslub (1789/1790), lt. Staatsakten Förster, in den Kirchenbüchern Oberförster.

Am 16. November 1786 hatte er in Schwedt an der Oder Dorothea Sophia BECHMANN, geb. am 17. März 1764 in Schwedt, Taufe am 21. März 1764 in Schwedt, geheiratet; die Trauung fand im Ratskeller statt, "dessen Pächter Johann Benedikt BECHMANN wohl ein Oheim der Braut war". (Hier mehr zur Familie BECHMANN). Aus der Ehe stammen zehn Kinder:

  • Louise Amalie Dorothea Elisabeth HAMMER, geb. am 22. September 1787 in Schwedt, Taufe am 9. Oktober 1787 in Schwedt, verheiratet, eine Tochter (vielleicht gab es eine zweite Ehe)
  • Johann Gottlob Heinrich HAMMER, geb. am 18. Juli 1789 in Schwedt, Taufe am 24. Juli 1789 in Schwedt, erst Soldat (ab 1809), dann Beamter in königlichen Finanzministerium: Kanzlei-Sekretär, erhielt den Rote-Adler-Orden IV. Klasse, nicht verh., eine Tochter adoptiert, gest. am 22. März 1867
  • Alexander Ludwig Carl HAMMER, geb. am 15. September 1790 in Darslub b. Putzig, Epileptiker, "schwachsinnig", deswegen schrieb die Mutter am 18. März 1808 an den König von Preußen, er möge "befehlen, daß dieser mein so sehr unglücklicher Sohn in irgendeine öffentliche und Armenanstalt unentgeldlich aufgenommen werde, sey es in Berlin oder Königsberg ...", gest. am 28. November 1830 in Elbing
  • Johanne Louise Henriette Sophie HAMMER, geb. am 27. Oktober 1791 in Darslub, verheiratet mit Jacob SCHEERBARTH, Pfarrer in Bohlschau, eine Tochter (aus der ersten Ehe des Mannes gab es zwei Kinder), gest. nach 1865
  • Louise Friederike Emilie Caroline HAMMER, geb. am 30. November 1792 in Darslub, verheiratet mit Gottlieb MAGNUS, Stadtkämmerer
  • Luise Wilhelmine Eleonore Auguste HAMMER, geb. am 28. Oktober 1793 in Darslub, in erster Ehe verheiratet mit dem Förster Johann Carl Ferdinand PIEPER, nach dessen Tod wieder verheiratet mit dem Mühlenbesitzer BUROW in Rheda 
  • August Carl Theodor HAMMER, geb. am 18. Oktober 1794 in Darslub, gest. am 20. Juli 1796 in Darslub
  • Albertine Louise Ulrike Juliane HAMMER, geb. am 18. Januar 1796 in Darslub, verheiratet am 8. September 1832 in Czechozin mit Carl Albrecht (Albert) Theodor GOTTSCHEWSKI, vier Kinder, gest. an Herzschlag (Schlagfluss) am 2. August 1865 in Marienburg, Beerdigung am 5. August 1865 in Marienburg, St. Georgen
  • Carl August Theodor HAMMER, geb. am 18. Mai 1799 in Darslub, gest. am 11. Juli 1811 in Krockow an Wurm und Nervenfieber (Typhus)
  • Mathias Gottlob (auch: Gottlieb) Eduard HAMMER, geb. nach dem Tod des Vaters am 18. Januar 1803 in Krockow b. Putzig, Pfarrer, verheiratet mit Alwine Henriette Louise Mathilde Alexandrine Aurora MEIER, neun Kinder, gest. am 8. April 1861 in Garnsee an Nervenfieber (Typhus), Beerdigung am 14. April 1861 in Garnsee


Johann Gottlob HAMMER starb am 26. November 1802 in Darslub am "kalten Brand", nachdem er bei einer Wolfsjagd durch die Unvorsichtigkeit eines Jägers angeschossen worden war.

Seine Witwe floh nach dem Tod ihres Mannes von Darslub nach Krockow bei Putzig zu ihrem Schwager Prediger Samuel HARTMANN und gebar dort ihr jüngstes Kind. Sie schrieb am 18. März 1808 aus Putzig einen Brief an den König von Preußen, in dem sie um die Bewilligung einer kleinen Pension bat; darin erwähnt sie auch ihren "blödsinnigen" und epileptisch veranlagten Sohn, für den sie um Aufnahme in eine "irgendeine öffentliche und Armenanstalt" bat. Nach der Familienüberlieferung kaufte sie dann ein Häuschen in Danzig-Neufahrwasser und eröffnete einen kleinen Handel; bei der Belagerung der Stadt Danzig sei das Häuschen zerstört worden und sie sei mit ihren Kindern nach Danzig geflüchtet, wo sie in einem der Danziger Tore Unterkunft fand. Am Ende wohnte sie bei ihrem jüngsten Sohn, der Pfarrer in Stuhm/Westpreußen war. Sie starb am 17. Januar 1832 in Stuhm an Brustentzündung und wurde am 21. Januar 1832 in Stuhm beigesetzt.


Dorothea Sophie Hammer, geb. Bechmann, 1764 - 1832

Das Bild (im Original 30cm x 40 cm) befindet sich in Nienburg/Weser im Museum, auf der Rückseite der gezeigte Vermerk


zurück    |    Namenliste
Home   |   Familie   |   Hochfeld   |   Blog   |   Diverses